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Versuchsfahrten



Abschnitte:
- Die Testanlage
- Lange Züge
- Sound
- Schmalspur
- Doppeltraktion




Die Testanlage

Minitrix-Gleise und -Weichen, Kurvenradien R1 (194,6 mm) und R2 (228,2 mm), Weichen R4 15°.

Durch den äußeren Radius R2 gehen alle Fahrzeuge, durch den inneren R1 gehen manche Fahr­zeuge nicht.

Die beiden langen geraden Strecken sind 156 cm und 154 cm lang, die drei geraden Gleise zwischen den Weichen 112 cm, 111 cm und 107 cm. Eine Weiche ist 11,3 cm lang.

Die Anlage wird gesteuert mit Railroad & Co. TrainController von Freiwald Software. Das Programm steuert die Zugfahrten automatisch, sowohl die Anlage (Fahrstraßen, Signale) als auch die Züge (Geschwindigkeit, Licht, Sound).

Alle N-Fahrzeuge haben PROFI-Kupplungen von Fleischmann. Bei den Wagen sind diese an Kurz­kupplungs-Kulissen angebracht, bei den Loks an den Drehgestellen. Die H0e-Fahrzeuge haben die normalen Haken- und Bügelkupplungen.

Lange Züge

Dieser Ganzzug besteht aus 34 Zweiachs-Hochbordwagen mit Kohle(attrappen) von Minitrix und einer E 93 von Minitrix. Die Lok ist stark genug, den Zug auch im Dauerbetrieb durch die engen Kurven zu ziehen, allerdings ohne Steigung. Der Zug ohne Lok ist 217 cm lang, die Lok 11 cm. Das Gewicht betrüge im Vorbild 1230 t für den Zug und 118 t für die Lok. Später sind zwei Wagen hinzuge­kommen, also 13 cm und 72 t, ergibt insgesamt 241 cm und 1420 t. "Auf freier Strecke" fährt der Zug die Höchstgeschwindigkeit des Vorbildes (70 km/h – 12,2 cm/s im Modellmaßstab), über Weichenstraßen 40 km/h (6,9 cm/s).


Dieser Ganzzug besteht aus 22 Vierachs-Kesselwagen von Fleischmann und einer 150 von Roco. Diese sechsachsige Lok ist sehr stark und läuft sehr gut, allerdings nicht durch den kleinen Radius R1. An einer Stelle im Video sieht man, wie sie fast aus den Schienen springt. Der Zug ohne Lok ist 205 cm lang und wiegt 1543 t (angenommen), die Lok 12 cm und 126 t, insgesamt 217 cm und 1671 t. Die Höchstgeschwindigkeit des Zuges ist 100 km/h (17,4 cm/s im Modellmaßstab).


Das ist ein D-Zug aus 12 Schürzenwagen, einem Schürzen-Postwagen und einem sonstigen Gepäckwagen, alle Minitrix. Er ist 191 cm lang und wiegt 650 t (angenommen). Die Lok 110.1 von Fleischmann ist 10,6 cm lang und wiegt 84 t, der ganze Zug also 202 cm und 734 t. Die Höchst­geschwindigkeit des Zuges ist 140 km/h (24,3 cm/s).


Ein etwas modernerer D-Zug aus 10 26,4m-Wagen aus den 1960er Jahren, alle Fleischmann. Die Lok 110.3 ist von Minitrix. Länge 167,5/10,4 cm, Gewicht 461/85 t, insgesamt 178 cm / 546 t. Die Höchst­geschwindigkeit des Zuges wurde zu 140 km/h (24,3 cm/s) angenommen. Mit diesem Zug wurde auch Schiebebetrieb ausprobiert, aber nicht automatisch gesteuert, so daß ich kein Video aufnehmen konnte. Der Versuch verlief aber ohne Probleme.

Sound

Hier geht es nur um den Sound. Der Desiro von Fleischmann fährt im Pendelbetrieb zwischen dem Bahnhof vorne und dem langen inneren Gleis hinten. Dabei werden alle verfügbaren Geräusche ausprobiert. Der Lautsprecher im Fahrzeug ist einfach zu klein, um realistische Geräusche erzeugen zu können. Das veranlasste mich, keine weiteren Sound-Fahrzeuge zu kaufen.


Die Baureihe 78.10 als Sondermodell von Minitrix gab es nur mit Sound, und Dampfloksound ist noch etwas besonderes. Es war interessant zu hören, ob ohne Synchronisation des Sounds mit den Raddrehungen ein glaubwürdiger Klang des Dampfauspuffs entstehen kann. Ergebnis: wenn man nicht hinschaut durchaus, aber auch dieser Sound ist zu "dünn", um wirklich realistisch zu sein.

Schmalspur

Dieses Video soll zeigen, wie gut die H0e-Fahrzeuge auf der N-Anlage laufen. Die Lok 2095 vor dem Zug hat einen einfachen Motor und ein geräuschvolles Getriebe. Die Lok 2095 auf dem vorderen Gleis hat einen Glockenankermotor sowie ein besseres Getriebe und ist kaum zu hören. Fast alle H0e-Fahrzeuge gehen durch den kleinen Radius R1, nur der lange vierachsige Triebwagen nicht.


Doppeltraktion

Die folgenden Videos beweisen, daß eine "verteilte Doppeltraktion" möglich ist, das heißt hier je eine Lok vorne und hinten am Zug. Die Versuche wurden mit TrainController von Freiwald Software gefahren, weil damit auch kleine Geschwindigkeitsunterschiede der Loks ausgeglichen werden. (Die Intellibox II ist dazu auf 126 Fahrstufen eingestellt.) Aus verschiedenen Gründen war es nicht möglich, die Decoder auf genau gleiche Geschwindigkeiten einzustellen. Unabhängig davon sind die in TrainController gemessenen Geschwindigkeitskurven so genau, daß keine Vergleichsfahrten zur Feinabstimmung nötig waren.

Aber jeweils beide Loks werden mit vollem Regelungseinfluß im Decoder gefahren, das heißt ihre Geschwindigkeit wird lastunabhängig sehr konstant gehalten. Weder Drücken oder Ziehen noch Ruckeln oder Schwingungen sind zu beobachten, selbst wenn die Loks manchmal "zucken"
(wegen Kontaktproble­men auf Weichen).


Beide Loks sind gleich (ÖBB 2095 von FERRO-TRAIN mit Halling-Antriebsdrehgestellen) und haben den gleichen Decoder, aber es ist nur der alte (2006) LokPilot Basic von ESU. Damit kann man die Geschwin­digkeiten nicht fein einstellen. In TrainController eingemessene, individuelle Geschwindig­keitskennlinien sorgen für einen genauen Abgleich. Verschiedene Geschwindigkeiten zeigen, daß die Angleichung beider Loks über ihre Kennlinien funktioniert.

Dieser Zug kann nur in einer Richtung und nur auf dem größeren Radius gefahren werden. Sonst würden die vierachsigen Loks an die Weichenantriebe stoßen, weil sie auf ihren Drehgestellen seit­lich kippeln. Die vierachsigen Wagen würden auf dem kleineren Radius entgleisen. Ihre Kupplun­gen sind fest am Drehgestell angebracht und mit den kurzen Verbindungsstücken in den Mittelpuf­fern (statt Bügel in Haken) können sie nicht genügend seitlich "knicken". Auch die Loks haben ihre Kupplungen fest am Dreh­gestell, aber die Bügelkupplungen machen keine Probleme.


Auch hier haben beide Loks den gleichen Decoder, sogar einen, mit dem man die Geschwindigkei­ten fein einstellen kann (ESU LokPilot 4). Nur sind die Loks doch recht verschieden: Minitrix E 93 und Fleischmann 194 haben sehr unterschiedliche Antriebe und im Vorbild verschiedene Höchstge­schwindigkeiten (70 bzw. 90 km/h). Das will man nicht von vorneherein in den Decodern anglei­chen, also übernimmt TrainController das Einstellen gleicher Geschwindigkeit mittels der vorher eingemessenen Kennlinien. Das funktioniert natürlich auch bei verschiedenen Geschwindigkeiten sowie beim Beschleunigen und Bremsen, wie man im Video sehen kann.

In diesem Fall gibt es keine Beschränkungen im Fahrbetrieb: größerer und kleinerer Radius, dop­pelter Gleiswechsel und Richtungswechsel sind möglich. Alle Fahrzeuge haben PROFI-Kupplungen von Fleischmann, die sehr gut halten. An den Minitrix Zweiachs-Hochbordwagen und der Fleisch­mann 194 stecken sie in Kurzkupplungskulissen. An der Minitrix E 93 sind die Kupplungen gefedert seitenbeweglich an den Drehgestellen angebracht. Somit gibt es auch im kleinsten Radius und bei doppelten Richtungswechseln (in Weichenstraßen) keinerlei Probleme.

Eigentlich verändert sich die Länge des Zuges, weil in Kurven der Abstand zwischen den Waggons durch die Kurzkupplungskulissen größer wird. Aber es ist – offensichtlich – so viel Elastizität und Spiel in diesen Mechaniken (und es sind so viele), daß die Gesamtlänge des Zuges nicht unbedingt verändert wird und die Loks ihre konstante Geschwindigkeit beibehalten können. Und falls ihre Ge­schwindigkeiten nicht gleich sind, wird der Druck beziehungsweise Zug über eine gehörige Länge im Zug verteilt. Deshalb kann keine "Spannungsspitze" entstehen, die ein Entgleisen oder Umkip­pen zur Folge haben könnte. Zusätzlich hilft auch, daß in den Hochbordwagen unter den Kohle­attrappen jeweils ein Gewicht liegt.

Übrigens ist der Zug mit den 36 Zweiachsern und den beiden sechsachsigen Loks 256 cm lang – das wären im Original "nur" 84 Achsen und 404 m. Das Gewicht von 1540 t im Original wäre für die beiden Loks keine große Belastung und selbst eine alleine wäre nicht überfordert. Das gilt auch im Modell, wenn auch aus anderen Gründen. Der größte Teil dieses Versuchs wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren (8,7 cm/s im Modellmaßstab), nur die letzte Runde mit 70 km/h (12,2 cm/s im Modellmaßstab).




2023-08-06   © Burkhard Erdlenbruch
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