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Der Simulator REFLEX XTR² von Stefan Kunde


REFLEX XTR² war früher als Spitzen-Simulator für die gerade angesagten Hubschraubermodelle bekannt, aber diese Rolle wurde von einer Art Nachfolger übernommen, dem neXt von Eiperle CGM. Aktuell tut sich REFLEX mit modernen, vollfunktionalen Multicoptern hervor und ist die Simulationsumgebung für etliche der Schaummodelle von Multiplex (dort auch als MULTIflight). Auch wenn keine neuen Modelle entstehen, ist REFLEX immer noch ein Spitzen-Simulator – in meinem Fall besonders für meine eigenen Simulator­modelle (siehe weiter unten) – und sehr gut geeignet um fliegen zu lernen – Flugzeuge und Hubschrauber gleichermaßen.

Man kann "handelsübliche" Game-Controller-kompatible USB-Adapter verwenden, um einen normalen Sender anzuschließen. Es gibt Adapter mit Kabel, aber auch die bequeme Lösung als 2,4GHz-Empfänger in oder an einem USB-Stick (siehe REFLEX-FAQ). REFLEX wird jetzt als reine Software zum Herunterladen über einen Webshop vertrieben, ohne den früheren speziellen USB-Adapter (Dongle), der aber immer noch funktioniert. REFLEX ist ein Programm für MS Windows (ab Windows 7) und läuft unter MacOS oder Linux nur in echten virtuellen Maschinen. Siehe das Menü rechts oben auf den REFLEX-Webseiten mit dem DOWNLOAD der Vollversion (14 Tage Ausprobieren ist möglich), dem SHOP für die Lizenz und den FAQ für technische Fragen.

REFLEX ist mein Lieblingssimulator, weil er sehr realistisch, aber nicht mit Funktionen 'überladen' ist. Mit Flugzeugen kenne ich mich gut aus, mit Hubschraubern ein wenig, und mit Multicoptern nur ganz wenig. Deshalb werde ich hier vorwiegend die Möglichkeiten des Simulators für Flugzeuge erwähnen, die vielleicht weniger beachtet werden, aber ebenfalls Spitze sind. Die guten Möglichkeiten für Hubschrauber sollten als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

Man kann gut die Physik eines Modells abbilden und mit den Parametern experimentieren. Mit der Art der Parameter komme ich, offenbar im Gegensatz zu Anderen, gut zurecht. Allerdings habe ich auch die Möglichkeit, die 'richtigen' Parameterwerte zu berechnen (siehe die Seiten zum Brummi). Mit dem REFLEX-Modellkonstruktionsprogramm RMK kann auch das Aussehen eines Modells auf recht komfortable Weise täuschend echt (fotorealistisch) abgebildet werden. Darüber hinaus gibt es fotorealistische Szenerien, erstellt mit dem REFLEX-Szeneriekonstruktionsprogramm RSK, neben der herkömmlichen, vom Simulator erzeugten Szenerie, die immer noch einige Vorteile hat und hier zuerst gezeigt ist:

herkömmliche Szenerie mit Flugzeug

 

Diese Szenerie sieht recht einfach aus, aber man kann sie per Parameter verändern: Geländeform, Bewuchsdichte, Bewölkung, Wind und Wetter sowie die "Kamera" sind natürlich passend voreingestellt, wie im Bild gezeigt. Der Windsack funktioniert realistisch. Die vielleicht beachtlichste Möglichkeit ist der veränderliche Pilotenstandort, einschließlich der Einstellungen 'dem Modell hinterherfliegend' (gut daß es nur im Simulator ist) und 'im Modell mitfliegend' (FPV). Das ist in den fotorealistischen Szenerien technisch nicht möglich, da diese auf einem Panoramabild beruhen, das von einem festen Standort aus fotografiert wurde:

MFG Klagenfurt - St. Johann im Rosental, Austria

 

Das ist St. Johann im Rosental in Kärnten, Österreich, der Flugplatz der MFG Klagenfurt, wo der berühmte Hanno Prettner einst mit seinen Kunstflugmodellen geübt hat. Die Szenerie stammt von Horst Lenkeit, einem unabhängigen Autor, der leider viel zu früh verstorben ist. Von ihm stammt auch die Szenerie MFC Coesfeld, ein ländlicher Flugplatz mit Grasbahnen und unter anderem gut zum Thermiksegeln geeignet:

MFC Coesfeld, Germany

 

Der Mill Hill (Mühlenberg) bei Shoreham in England ist eine der perfekt gemachten Originalszenerien von REFLEX, welche sowohl einen berühmten Platz zum Fliegen zeigen als auch die großartigen Möglichkeiten von REFLEX. Wie in der Wirklichkeit können hier alle Aspekte des Hangfliegens erlebt werden, einschließlich Abwind hinter Büschen, dynamisches Fliegen in verschiedenen Windgeschwindigkeiten und Außenlandungen weit unterhalb des Pilotenstandortes:

Mill Hill (Shoreham), United Kingdom

 

Prinzipiell das gleiche gilt für die Szenerie Hörnle (Teck), die wieder von einem unabhängigen Autor stammt (Markus Vogt). Sie gibt sehr gut den berühmten Ort wieder, an dem regelmäßig der größte europäische Hangflugwettbewerb ausgetragen wird. Dem tut auch keinen Abbruch, daß die Szenerie technisch nicht ganz so perfekt ist wie die Originalszenerien:

Hörnle (Teck), Germany

 

Es ist sogar gelungen, in REFLEX-Szenerien so etwas wie Wasser darzustellen. Somit ist es möglich, Wasserflugzeuge (und schwimmfähige Hubschrauber) in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Das Verhalten im 'Wasser' ist nicht ganz realistisch, zeigt aber doch das Wesentliche am Wasserfliegen, zum Beispiel auf einem Baggersee in Norddeutschland:

Baggersee, Germany

 

Diese Szenerie stammt von Harald Bendschneider, einem weiteren unabhängigen Autor, der fachkundig Szenerien für alle 'großen' Simulatoren liefert. Er bietet einen Workshop und Hilfe bei der Szenerieerstellung an, und zwar auf seinen Webseiten www.Szenerien.de (sehr interessant). Dasselbe gilt für Paul Dürr, der seine Szenerien auf sceneries.paulduerr.info anbietet. Einige davon sind recht speziell und eigentlich mehr für das Hubschrauberfliegen geeignet. Für das Fliegen mit Flugzeugen bieten sie aber eine willkommene Herausforderung, wie der Hof der Hochburg Emmendingen:

Emmendingen castle

 

Noch mehr berühmte Plätze sind in Szenerien abgebildet, sowohl von REFLEX als auch von unabhängigen Autoren, zum Beispiel der Gipfel der Gerlitzen in Kärnten, Österreich, 1900 m hoch, der Schauplatz der TOC-Wettbewerbe bei Las Vegas oder der Flugplatz Nummer 3 des amerikanischen Modellflugverbandes AMA in Muncie, Indiana:

Vorfeld in Muncie

 

Das ist der Vorfeldbereich in Muncie mit einem Modell, das in die verbotene Zone rollt. Die meisten Originalszenerien und sogar einige Szenerien von unabhängigen Autoren haben solche Flugverbotszonen. Wie im Bild zu sehen, werden sie durch rote und weiße Streifen markiert, sobald sie verletzt werden. Ist das Modell weniger als 7 Meter hoch, hält sogar die Simulation an. Diese Zonen sind abschaltbar, weil sich einige Leute furchtbar darüber beschwert hatten. Davon sollte man sich nicht irreführen lassen, denn wenn man erst einmal gelernt hat, im Simulator und in der jeweiligen Szenerie die Orientierung zu behalten, wird man diese Zonen nicht einmal bemerken. Schließlich würde man in Wirklichkeit auch nicht über das Vorfeld oder andere Verbotszonen fliegen. Leider gab es einige Stimmungsmache gegen REFLEX, bei der die Flugverbotszone als Vorwand benutzt wurde.

In meiner Beschreibung des Modells der C-130 Hercules gibt es am Schluß einen Abschnitt mit Kurzbeschreibungen etlicher schöner REFLEX-Szenerien verschiedener Autoren (Hercules.pdf, 2.0M). In den Beschreibungen des MDM-1 Fox (Fox.pdf, 1.7M) und des Scheibe Bergfalke II/55 (Bergfalke.pdf, 0.6M) finden sich kurze Beschreibungen von Hangflug- und Thermikszenerien. Hinweise zum Herunterladen der Szenerien befinden sich in allen drei Beschreibungen. In den meisten Installationsprogrammen der Modelle können sogar etliche Szenerien direkt heruntergeladen und installiert werden. Und es gibt ein "Über-Installationsprogramm", mit dem mehr als 40 Szenerien heruntergeladen und installiert werden können (hier).

Die Bilder von Szenerien (weiter oben) enthalten auch Beispiele dafür, wie realistisch die Modelle in REFLEX aussehen. Das gilt für die originalen von REFLEX genauso wie für die von unabhängigen Autoren (wie mir, aber auch anderen). Bei der Entwicklung wird nicht nur auf ein fotorealistisches Äußeres Wert gelegt, sondern natürlich auch auf realistisches Flugverhalten. Es gibt insbesondere auch einige Modelle, deren Gutmütigkeit sie für Anfänger geeignet macht, so daß man mit dem Simulator fliegen lernen kann.

Zu manchen Modellen wird sogar der originale Klang (sound) mitgeliefert. Oft weiß man nicht, von wem die Dateien letztlich stammen, denn speziell für Modellklänge hat sich bisher noch kein 'Markt' entwickelt. Die aktuelle Version von REFLEX hat zudem stark verbesserten 'Sound' mit Windgeräusch in der Szenerie und Pfeifen der Wirbel am Modell. Bisher gibt es nur einige Standard-Klänge für verschiedene Modellklassen. Ein Programm zum Erzeugen weiterer Klänge in der neuen Qualität gibt es aber noch nicht.

Stefan Kunde, der Autor von REFLEX, hat einmal für die FAQ auf RC-Sim geschrieben: »Die Flugeigenschaften werden im wesentlichen von der .PAR-Datei bestimmt. Sie enthält alle Modell- und Physikparameter. Die .MOD-Datei bestimmt eigentlich nur das Aussehen des Modells. Die Erfahrung zeigt, daß bei objektiv gleichen Flugeigenschaften durch ein anderes Modellaussehen subjektiv ein anderes Flugverhalten wahrgenommen wird. Außerdem beeinflussen die Lage der Rotoren, Propeller und Fahrwerke (bei Bodenberührung) das Flugverhalten.« Diese Aussage kann ich nur bestätigen.

Deshalb habe ich meine Modelle nicht nur in ihrem Flugverhalten korrekt abgebildet, sondern nach und nach auch das Aussehen möglichst detailgetreu, soweit das in RMK machbar und im REFLEX noch erkennbar ist. Ich bin selbst immer wieder verblüfft, wie sogar der Klang des Antriebs die Wahrnehmung des Flugverhaltens beeinflußt. So gehören zum Bau eines REFLEX-Modells also 1. das Messen und Berechnen der Parameter, 2. das Nachbilden des Aussehens in RMK und 3. das Aufnehmen des Antriebsgeräusches. Im Ergebnis ist dann wiederum verblüffend, wie realistisch das Flugerlebnis in REFLEX ist.

Brummi Miss 2 Super Miss

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threedee400 Pedro Thermik-Star Spezial

 

Meine beiden ersten Modelle, der Pedro von Graupner und der Brummi von Multiplex, werden auf eigenen Seiten ausführlich beschrieben (Pedro, Brummi, siehe auch Menü links unter 'Modelle...'). Das gilt auch für den threedee400 (threedee400). Er war mein erstes Modell für REFLEX mit Rippenstruktur und Texturen. Die Entwicklung kostet sehr viel Zeit, bis die Abbildung wirklich gut ist. Die Super Miss ist (wie die Miss 2) einfach aus dem Brummi abgeleitet und deshalb gibt es dafür nur eine Beschreibung des REFLEX-Modells (siehe auch Menü links unter 'Simulatoren...'). Wie meine anderen realen Modelle hat auch der Thermik-Star eine eigene Seite. Er hat sehr angenehme Flugeigenschaften und das Flugverhalten im REFLEX paßt sehr gut.

Wie man sieht, habe ich zunächst Parkflyer und Segler zu bieten, alle mit elektrischem Antrieb. Sie eignen sich sehr gut, damit das Fliegen zu lernen, von den ersten Anfängen (Slow Stick, Miss 2, Brummi, Pedro) über Querruder (Super Miss, Thermik-Star) bis zu Kunstflug (threedee400, Jitterbug) und Thermiksegeln (Pedro, Thermik-Star). Die einzelnen Beschreibungen (Menü links unter 'Simulatoren', 'REFLEX') und die Demoflüge sollen dazu Anregungen geben. Konkrete Fragen zu diesem Thema würde ich per E-Mail (links oben auf "E-Mail »" klicken) beantworten. Bitte auch immer die jeweilige Text-Datei zum Modell (Modellname.txt) lesen!

Meine REFLEX-Modelle bilden natürlich 'nur' bestimmte reale Modelle in einer ganz bestimmten Ausführung (Aufmachung, Antrieb) ab. Die Abbildung ist aber sehr realistisch, und es sind auch sehr 'typische' Modelle für bestimmte Klassen. Man kann schließlich nur mit diesen Simulatormodellen das Modellfliegen lernen, dazu eignen sie sich sehr gut. Man muß nicht unbedingt bestimmte andere, eigene Modelle dafür benutzen. Man sollte gerade mit mehreren, verschiedenen Modellen lernen. Kann man dann erst einmal richtig fliegen, kann man sich sein Wunschmodell zulegen und beherrscht dieses dann auch in der Realität, ohne vorher mit genau diesem Modell im Simulator geübt zu haben. Nur wenn man als 'Profi' schwierige Figuren im Kunstflug üben will, braucht man vielleicht genau 'sein' Modell auch im REFLEX. Aber selbst dann kommt man meist mit 'Standard'-Modellen aus.

Zu diesem Thema, "Modellfliegen lernen mit dem Simulator und speziell mit REFLEX XTR²", habe ich häufige Fragen und meine Antworten darauf in einem längeren Text zusammengestellt. Er ist zwar auf Englisch, aber wer sich trotzdem dafür interessiert (und ihn vielleicht automatisch übersetzen lässt), kann ihn hier lesen oder herunterladen. Die im Text empfohlenen Modelle und Szenerien kann man als "Paket" bequem herunterladen und installieren (hier).

VEBF nur mit Seitenruder und Motordrossel VEBF auch mit Höhenruder VEBF auch mit Querrudern/Landeklappen

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Außerdem habe ich ein sehr einfaches Modell im REFLEX nachgebaut, mit dem ich in den 1960er Jahren fliegen gelernt habe. Heutzutage und im Simulator fängt man natürlich mit der Querruder-Version an. Man kann überrascht sein, wie ruhig das Modell auch in Wind und Böen bleibt und wie gemächlich und doch direkt es auf Ruderausschläge reagiert. Die Versionen ohne Querruder oder sogar nur mit Seitenruder und Motordrossel zeigen nicht nur wie es früher war, sondern auch wie ein Modell auf kleine Unterschiede in der Trimmung reagiert. Ein interessantes Lernbeispiel! Das Installationsprogramm für dieses VEBF genannte Modell kann man hier herunterladen. Im Menü 'Programme-REFLEX-Modelle' wird eine ausführliche Beschreibung (in Englisch) installiert. Demoflüge (Taste F9 in REFLEX) zeigen typisches Flugverhalten der drei Versionen.

Jitterbug Slow Stick Vought V-173

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Das Ugly Stik Kwik-Fli Mk III Bar-Fli Flea Fli Brushfire Kazmirski Simla

 

Es folgten etliche Modelle, die ich nicht in der Realität besitze. Sie wurden nur nach Informationen aus dem Internet gebaut und teilweise nach Unterlagen, die freundliche Modellflugfreunde mir geschickt haben. Den Jitterbug habe ich gebaut, weil er mir so gut gefällt und weil er so gut fliegt. Für den GWS Slow Stick gab es eine Anfrage, und das Modell ist reizvoll, weil es so einfach und effektiv konstruiert ist. Die V-173 war ein Projekt im Simulator-Forum von RC Groups (hier). Wir haben ausprobiert, wie weit man eine solch ungewöhnliche Konfiguration realistisch in REFLEX abbilden kann (Ergebnis: recht gut). Das Ugly Stik ist ein Klassiker von 1966. Ich wollte sehen, wie man damals geflogen ist (schon fast wie heute, Klassiker sind eben zeitlos). Das gleiche gilt für Kwik-Fli Mark III, Kunstflug-Weltmeistermodell von 1967, und das Alternativmodell Bar-Fli sowie die 'geschrumpfte' Version Flea Fli. Brushfire ist aus dem Jahr 1978 und einfach ein sehr gutes klassisches Modell für 'ballistischen' Kunstflug. Schließlich wurde noch ein kaum bekanntes Modell des umso bekannteren Ed Kazmirski rekonstruiert: Simla (für einen Thread auf RC Universe, hier).

Senior Telemaster Giant Telemaster Senior Telemaster Plus

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Senior Telemaster ist ein weiterer Klassiker, 1968 entstanden und weltweit bekannt. Giant Telemaster ist eine moderne Riesenversion mit interessanten Flugeigenschaften. Und Senior Telemaster Plus ist eine noch modernere Version (von 2011) mit ebenso interessanten Flugeigenschaften, großen Landeklappen und breitem Rumpf. Dieses Modell besitze ich sogar (siehe eigene Seite auf Englisch), so daß es sehr realistisch wiedergegeben ist.

Bölkow Bo 208 'Junior' Bergfalke II/55 MDM-1 Fox

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Mittlerweile interessieren mich auch Scale-Modelle, wenn die Originale eine interessante Auslegung besitzen. Das trifft auf den Bölkow Junior und den Bergfalken zu, beides schon 'Oldtimer', aber auch auf den Fox als modernen Kunstflugsegler.

M.F.I. MFI-9 'Junior' M.F.I. MFI-9 'Junior' M.F.I. MFI-9 'Junior'

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Senior Telemaster Giant Telemaster Middle Stick

 

Schließlich wollte ich den Junior unbedingt auf Schwimmern haben, was auch funktioniert hat. Dann sind aber auch die beiden Telemaster und der Middle Stick sowie weitere Modelle auf Schwimmer gesetzt worden. Den Junior gibt es sogar mit Skiern für Winterszenerien.

Die Modelldateien meiner Modelle sind jeweils in ein Installationsprogramm verpackt. Es ist meist recht groß, aber man kann es nach dem Herunterladen einfach starten und Modelle zum installieren auswählen. Auf meiner Download-Seite (siehe auch Menü links) werden all diese Dateien angeboten und noch mehr dazu, auch Objekte wie Flügelprofile, Propeller und ganze Antriebe, Antriebsklänge und die Berechnungen der Parameter.

Eine große Anzahl von Modellen, sowohl Flugzeuge als auch Hubschrauber, war auf RC-Sim.de zu finden, das aber Ende 2021 eingestellt wurde. Die folgenden Bilder geben einen Überblick über interessante Modelle für REFLEX, deren Flugeigenschaften ich meinen Vorstellungen angepaßt habe und die deshalb hier weiter verfügbar sind (auf der Downloads-Seite). Und es gibt ein "Über-Installationsprogramm", mit dem mehr als 60 Modelle heruntergeladen und installiert werden können (hier).

Hughes 500E (Eric Fague) Bell 206 Jet Ranger (Eric Fague) Aérospatiale SA 315B Lama (Eric Fague)

Ist der Mauszeiger auf einem Bild, werden Name und Autor des Modells angezeigt.

Bell 205 (Eric Fague) Graupner Star Ranger (Eric Fague) Airwolf (Eric Fague) KYOSHO Concept 30 Jet Ranger (Eric Fague) KYOSHO Concept 30 Jet Ranger auf Schwimmern (Eric Fague) Mil Mi-24C Hind (Jürgen Dreyer) HIROBO Shuttle Plus 30 (Eric Fague) HIROBO Shuttle Plus 30 auf Schwimmern (Eric Fague) ZNLINE Intgral (Vichineu) Graupner Taxi (Bo Strömberg) Graupner Taxi auf Schwimmern (Bo Strömberg) Goldberg® Piper Cub (W3 Group) Multiplex Twister (Horst Lenkeit) Pilatus PC-6 Turbo Porter (Ingo Fischer, Torsten Wolf) Robin DR 400 (Urs Stocker) Bellanca Super Decathlon (Ingo Fischer) Zlin Z-526AFS (Janning Quint) Zlin Z-50LS (Gerd Gunzenhauser) Sukhoi Su-26M (Gerd Gunzenhauser) Zivko EDGE 540 (Gerd Gunzenhauser) Extra EA-300S (Gerd Gunzenhauser) AT-6 Texan (Janning Quint) Fouga CM.170 Magister (Jürgen Dreyer) AERO L-39 (Gerd Gunzenhauser) BAe Hawk T.1 (Eric Fague) Junkers Ju 52/3m (Jürgen Dreyer) Douglas DC-3 (Vichineu) Lockheed C-130 Hercules (Jürgen Dreyer) Douglas DC-9 (Jürgen Dreyer) Airbus A318 (Jürgen Dreyer)

 

Übrigens: REFLEX kann 3D, nicht nur fliegen, sondern auch die Darstellung auf dem Bildschirm. Er rechnet das Bild nicht nur zweidimensional aus, sondern erzeugt auch die dritte, die 'Z-Koordinate'. Wenn der PC eine moderne Grafikkarte mit mindestens 512 MB echtem Video-RAM ('dedicated', nicht 'mapped') hat, ist REFLEX 3D-fähig. Mit einer entsprechenden 3D-Brille hat man beim Fliegen im REFLEX einen richtigen räumlichen Eindruck. Die Brille ist zwar lästig und die Augen werden belastet, aber es bringt etwas, besonders im Nahbereich, also zum Beispiel beim 3D-Fliegen mit Hubschraubern oder Flugzeugen oder mit einem Segler am Hang.

Immer schon war die ganz oben auf dieser Seite gezeigte, generierte Szenerie 3D-geeignet, aber die fotorealistischen Szenerien sind es auch. Die meisten Originalszenerien und manche von freien Autoren sind sogar speziell für die 3D-Darstellung verbessert worden. Das bedeutet, daß man mit dem linken und rechten Auge jeweils etwas anders "hinter" naheliegende Hindernisse schauen kann. Bäume, Büsche und andere Dinge erscheinen räumlich ohne störende Effekte, so daß man die Entfernung zwischen ihnen und dem Modell wirklich einschätzen kann.

3D-Modus (rot-grün)

Dies ist ein Schnappschuss von REFLEX im 3D-Modus. Wird er mit einer Rot-Cyan-Brille betrachtet, sieht es aus als schaute man durch ein Fenster in die Szenerie.

 

Ein entsprechender Grafik-Treiber bietet die Möglichkeit, auf beliebigen Bildschirmen (also auch auf herkömmlichen Flachbildschirmen) 3D zur Betrachtung mit einer Rot-Cyan-Brille (oder auch Rot-Grün) darzustellen. Die Farben sind nicht schlecht und das Bild wirkt auch sehr plastisch, aber es wird deutlich dunkler und alle Farben werden flau. (An dem Bild oben kann man es mit einer Rot-Cyan-Brille ausprobieren.) Zudem belastet es die Augen, so daß zum Beispiel nVidia es immer nur zum Ausprobieren empfohlen hat, natürlich um Interesse an der 'richtigen' (teureren) Lösung zu wecken.

Aber mit einem teuren schnellen Flachbildschirm lohnt sich 3D vielleicht wirklich eher. Die Grafikkarte sollte doppelt so schnell sein wie normal wegen der Shutter-Brille, die einen USB- oder Bluetooth-Anschluß hat. Sie verdeckt abwechselnd das Bild für das linke und rechte Auge. Mit einem herkömmlichen Flachbildschirm oder einem Notebook geht das noch nicht, weil sie zu 'langsam' sind. Die Grafikleistung des PCs sollte wirklich sehr hoch sein, denn der Effekt ist umso besser, je höher die Auflösung ist. Und auch der Bildschirm muß bei der gewünschten hohen Auflösung noch mindestens 120 Hz Bildwiederholrate bringen (60 Hz für jedes Auge), sonst flackert das Bild zu stark. Und etwas dunkler wird es auch.

Wenn man bedenkt, wie teuer der nötige Bildschirm und wie unangenehm auch die Shutter-Brille ist, dann scheint ein Autostereo Display (ohne Brille) die bessere Alternative zu sein (siehe Stereo3D). Preislich werden diese Geräte jetzt mit den teuren schnellen Normalbildschirmen vergleichbar. Eine Rot-Cyan-Brille (Anaglyphen-Brille) ist zwar viel billiger, aber ich hatte trotzdem immer Zweifel, ob 3D in REFLEX überhaupt den Aufwand lohnt. Ich persönlich finde 3D 'cool', aber zu anstrengend für meine alten Augen. Ich fliege Flugzeuge, aber kein 3D und ziehe deshalb die helle und brilliante 'flache' Darstellung der dunkleren und flauen 3D-Darstellung vor. Und 3D ist schon lange einfach ein ab und zu wiederkehrender und wieder vergehender 'Hype'. Aber jedem das Seine! (Das heißt, jeder muß es für sich selbst entscheiden.)

Meine Entscheidung kommt auch daher, daß ich einmal in einem Labor für Computergrafik erleben konnte, wie gut REFLEX in "richtigem" 3D aussieht. Dort gab es eine raumhohe Rückprojektion (Projektor leuchtet von hinten auf eine transparente Leinwand) hoher Auflösung, eine kabellose Shutter-Brille und einen Hochleistungsrechner. (Kabellosen Anschluß des Senders gab es noch nicht.) Man stand recht nahe vor der Leinwand, also an dem Ort, von dem die auf "Weitwinkel" eingestellte Kamera des Simulators auf die Szenerie blickt. Nur so fühlt man sich im Geschehen, aber an einen Bildschirm würde oder könnte man nicht nahe genug herangehen. Ich vermute sogar, daß viele Simulatornutzer deshalb das Verhalten der Simulatormodelle unnatürlich oder unrealistisch finden – eine Art optische Täuschung.

An der Shutter-Brille waren sogar die Sensoren zur Verfolgung der Kopfbewegungen, und REFLEX unterstützte oder benutzte diese zum Schwenken des Blickfeldes. Sinnvoll ist das aber nicht (weder im Simulator noch in anderen Anwendungen), weil man den Kopf dreht und damit zwar die Kamera in der Szenerie schwenkt, aber nicht die Leinwand oder den Bildschirm. Man muß also seitlich auf die Leinwand schielen, was noch weniger natürlich ist als für 3D die Augen auf einen Punkt in einer Ebene zu fokussieren. Für letzteres kann es zwar keine Lösung geben, wohl aber für den richtigen räumlichen Eindruck und das Schwenken des Blickfeldes.

REFLEX unterstützt diese Lösung auch, nämlich die neuen Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen oder VR Headsets). Es sind praktisch kleine Bildschirme, einer für jedes Auge, also ohne Shutter und deshalb in guter Farbe und Helligkeit. Sie sind nahe an den Augen, was ein relativ großes Gesichtsfeld (mehr als 110° waagerecht) und damit einen richtigen räumlichen Eindruck (3D) ergibt.

HMD-Anzeige

So sehen die Bilder auf den beiden HMD-Bildschirmen aus.

(Bild aus der Online-Hilfe von REFLEX.)

 

optisch entzerrtes Bild

Und das macht die Optik aus dem linken Bild für das linke Auge.

(Bild aus der Online-Hilfe von REFLEX.)

 

Mit entsprechenden Sensoren ist auch Schwenken in allen sechs Freiheitsgraden (6DOF) möglich – und die Bildschirme werden mit dem Kopf geschwenkt, also wirkt es natürlich. Bisher starrte man unnatürlich auf die Mitte des Bildschirms, wo das Modell fixiert war – jetzt folgt man realistisch dem sich bewegenden Modell mit Bewegungen von Augen und Kopf. Das beste von allem: Man kann vor seinem Computer stehen und sich auf seinen Füßen umdrehen wie auf dem Modell­flugplatz. Das trägt so viel zum realistischen Eindruck bei, daß es mich selbst überrascht hat! Eine nette Idee: Schaut man hinunter, sieht man den REFLEX-Sender vor seinem Bauch und kann Telemetrie­daten ablesen. Durch kleine Lautsprecher nahe an den Ohren wird auch der Ton in das 3D-Erlebnis einbezogen. Alles in allem hat man ein praktisch vollständig intuitives Erlebnis des simulierten Fliegens. (Übrigens gibt es Windgeräusche in REFLEX, aber um Wind zu spüren bräuchte man noch einen Ventilator. Kleiner Scherz…)

Vergessen wir also Rot-Cyan-Brillen und sogar Shutter-Brillen! VR-Brillen können zum ersten mal überhaupt einen realistischen Eindruck im Simulator bieten – vielleicht auch der Flugeigenschaften.

Hinweise zu VR Headsets

REFLEX unterstützt die Schnittstellen Oculus und OpenVR, und es gibt eine Reihe kompatibler Headsets. Heute wird auch der Sender kabellos an den PC angeschlossen, aber wahrscheinlich wird man ein VR Headset mit Kabel bevorzugen. Für Simulatoren sind nämlich solche mit hoher Auflösung (mehr als 2000 Pixel für das große Gesichtsfeld) sinnvoll und die haben keinen Akku und sind auch relativ langsam beim Schwenken. (VR Headsets für das Gaming sind kabellos und schneller, haben aber geringere Auflösung und mehr Gewicht, und solche, die alles haben, sind teuer.)

Für zwei Bildschirme mit hoher Auflösung (in meiner HP Reverb G2 sind das je 2160 Pixel im Quadrat) braucht man einen leistungsfähigen PC (sogenannte PCVR) mit sehr schneller Grafikkarte, die auch noch einen eigenen Display Port und einen USB-C Anschluß für das kabelgebundene Headset haben muss. In meinem Fall ist das die GeForce GTX 1660 Ti, die als gerade noch ausreichend für dieses Headset eingestuft ist. Der Simulator scheint aber nicht besonders anspruchsvoll zu sein und die Grafikkarte läuft in voller Auflösung. Trotzdem machte sie meinen neuen PC (den ich ohnehin brauchte) noch etwas teurer, aber das wäre bei einer Shutter-Brille auch so gewesen.

Das HP Reverb G2 war ein sehr gutes Headset und seiner Zeit voraus, aber es war speziell für das Microsoft Windows Mixed Reality Portal gemacht, das Ende 2024 aus Windows 11 entfernt wurde. Jetzt gibt es mindestens zwei neuere Headsets der gleichen Art. Das Bigscreen Beyond ist sehr klein und leicht, aber ich fürchte, dafür mussten Kompromisse gemacht werden, welche das Gesichtsfeld und die Schärfe beeinträchtigen. Meine Wahl wäre das Pimax Crystal Light mit 2880 Pixel im Quadrat pro Bildschirm und 115° waagerechtem Gesichtsfeld. Die volle Auflösung kann man nur mit einer sehr leistungsfähigen Grafikkarte ausnutzen, aber es gibt auch einen weniger anspruchsvollen Anzeigemodus.

Das VR Headset für den Simulator einzurichten kann etwas verzwickt sein. Meist lässt es sich ganz einfach installieren und kalibrieren, aber in den Virtual-Reality-Einstellungen von REFLEX wird es dann noch nicht angezeigt. Man muss vielleicht noch eine Software des Herstellers und/oder SteamVR beziehungsweise OpenXR zusätzlich installieren, aber das ist einfach. Wahrscheinlich braucht man für SteamVR ein (kostenloses) Steam-Konto nur zum Herunterladen und Installieren. Keine Sorge weil diese Software groß ist, sie braucht während der Simulation nicht merklich viel Speicher und Leistung.

Jetzt wird die OpenVR-Schnittstelle automatisch als "API" in REFLEX angezeigt und man kann einfach den Virtual-Reality-Modus aktivieren. Man kann auch die "Darstellung im Anwendungsfenster" auf "keine Anzeige" einstellen, wenn die Leistung des Computers gering ist. Das REFLEX-Anwendungsfenster funktioniert weiterhin wie gewohnt, das heißt man kann dort doppelklicken, um die Simulation zu starten. Natürlich ist es einfacher, zum Starten den Gasknüppel des Senders vor und wieder zurück zu bewegen.

Das VR Headset muss sorgfältig eingestellt werden, zuerst so nah wie möglich an die Augen, indem man das HMD (das eingentliche Gerät) auf dem Gesicht herumbewegt, bis es gut passt, und dann für den Augenabstand IPD, indem man mit dem Schieberegler ausprobiert. Es kann immer noch einen "Sweet Spot" geben, an dem die Schärfe gut ist, während sie zu den Rändern hin geringer wird. Das ist ein allgemeines Problem von VR Headsets und man kann nützliche Diskussionen und Tipps finden, wenn man im Internet sucht. Allgemein leiden die kleinen VR Headsets mit flachen, sogenannten Pancake-Linsen an diesem Problem.

Der räumliche Eindruck ist jedenfalls verblüffend. Alle Fehler oder Mogeleien in einer Szenerie werden leicht sichtbar, aber das stört nicht, wenn man sich nur auf das Fliegen konzentriert. Um vollständig für 3D mit VR Headsets geeignet zu sein, muss eine Szenerie überarbeitet werden, und das ist auch mit den beliebtesten Original-Szenerien geschehen (aber nur mit einer Szenerie unabhängiger Autoren, soweit ich weiß). Es geht um Objekte im Vorder­grund wie Zäune, Büsche und Sicherheits­netze – man kann ein wenig dahinter­schauen, wenn man den Kopf seitwärts oder auf und ab bewegt oder sogar vor und zurück. Das beste Beispiel ist viel­leicht die Szenerie "AMA (Muncie)", aber es gibt keinen Grund, die anderen Szenerien zu meiden.



2025-01-15   © Burkhard Erdlenbruch
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