Der Thermik-Star Spezial im Simulator
Der Thermik-Star Spezial ist ein sehr schöner Thermik-Segler (Softliner) von der kleinen, aber feinen Firma CHK in Regensburg. Er war praktisch das Einsteigermodell der Firma, auch für Anfänger geeignet, aber ein vollwertiger Floater. Es gab ihn mit oder ohne Elektroantrieb, mit V- oder T-Leitwerk und mit großen Flügeln (2,57 m Spannweite) oder etwas kleineren (2,30 m ohne Tiplets). Auch Bremsklappen gab es auf Wunsch.
Hier ist das Modell mit einem 'mittelstarken' Elektroantrieb, V-Leitwerk, großen Flügeln mit Querrudern, aber ohne Bremsklappen abgebildet. Das Flugverhalten ist sehr angenehm und gutmütig, die Thermikleistung sehr gut. Das Gewicht des Antriebs scheint dem Modell gut zu bekommen, denn es hat damit eine gute 'Durchsetzungsfähigkeit'. Das kann man alles im REFLEX nachvollziehen. Zum Vergleich gibt es auch eine um 250g leichtere Version mit LiPo-Akku sowie eine noch leichtere, reine Seglerversion ohne Antrieb.
Das Diagramm zeigt die nachgerechnete Geschwindigkeitspolare für das Gleiten. Waagerecht ist die Vorwärtsgeschwindigkeit aufgetragen, senkrecht die Sinkgeschwindigkeit, beides in m/s. Rechnerisch müßte der Thermik-Star ein geringstes Sinken von 0,38 m/s bei 8,3 m/s haben und ein flachstes Sinken von 0,43 m/s bei 10,0 m/s. Das bedeutet eine beste Gleitzahl von 23,2 und ist ganz ordentlich für ein solches Modell (und für das Gewicht von 1,7 kg). Gemessen sind die Werte nicht, aber das Modell im REFLEX macht schon den Eindruck, daß es so gut ist.
Schon ab einer Einstellung von 1 m/s thermischen Aufwinden geht das Modell ab, und man bekommt es kaum gegen Thermik an den Boden. Gute Methoden sind langsam machen (Nase hoch, das Modell kippt nicht seitlich ab) und Slippen (Ruderwirkung reicht aus, aber Kombi-Mischer abschalten!). Die Möglichkeit, die Querruder als Bremse wirksam hochzustellen, gibt es im REFLEX mit der modellspezifischen Kanalzuordnung:
Im REFLEX schlagen die Querruder auch sichtbar als Klappen (Flaperon) aus, und zwar nach unten und nach oben. Hier sind maximal 30° Ausschlag eingestellt, um Bremsklappen wie am richtigen Modell zu haben. Ein Ausschlag nach oben ist zwar sichtbar, hat aber ohne weiteres keine Wirkung. Bremswirkung gibt es nur, wenn die Querruder nach unten ausschlagen. Die Steuerbarkeit ist dann beeinträchtigt und man muß mit dem Seitenruder steuern. Alternativ kann man die Kanäle der Fernsteuerung modellspezifisch den Rudern zuordnen und die Mischer im Sender verwenden (Menü "Modell", Punkt "Steuerung ..."). In dem Fall hat auch Querruderausschlag nach oben die richtige Wirkung. Die Modellversionen mit Namen "Thermik-Star ... tx" sind dafür vorbereitet und müssen nur noch an den eigenen Sender angepaßt werden.
Wie jeder Segler mit großer Spannweite und kurzem Rumpf braucht das Modell viel Seitenruder zum Querruder, obwohl diese schon stark differenziert sind. Bei Computersendern kann man zu vollem Querruder auch volles Seitenruder am Kombi-Mischer einstellen (beim Cockpit MM: 'COMBI QR -50%'). Das doppelte, also volles Seitenruder bereits bei halbem Querruder (Cockpit MM: 'COMBI QR -100%'), ist aber auch recht. Mir gefällt am besten volles Seitenruder bei 70% Querruder (Cockpit MM: 'COMBI QR -65%'). Das Kurvenverhalten an sich ist stabil und neutral.
Der Antrieb des REFLEX-Modells ist wie bei meinem Exemplar eingestellt. Es handelt sich um einen Motor Plettenberg HP 200/25/5 mit Getriebe 4,4:1, einen aero-naut CAMcarbon 14x8" Faltpropeller, einen Steller Schulze smart-45bo und einen Akku 7 Zellen Sanyo RC-2400 (später 2s 3200 LiPo). Der Antrieb ist so von CHK empfohlen (und gekauft) und hat einen sehr guten Wirkungsgrad. Eine Akkuladung kann also in viel Steighöhe umgesetzt werden.
Das Diagramm zeigt die nachgerechnete Kennlinie des Propellerschubes (T) über der Fluggeschwindigkeit (v) in grün. Der normale Geschwindigkeitsbereich des Thermik-Star dürfte zwischen 6 und 15 m/s liegen, die beste Geschwindigkeit bei 11 m/s. Im REFLEX ist einfach die Gerade in diesem Bereich nachgebildet (rot). Das Flugverhalten scheint damit realistisch, wie beim richtigen Modell.
Der Elektroantrieb erspart nicht nur den Hochstart, sondern auch die Bremsklappen (Propellerbremse funktioniert auch im REFLEX). Außerdem kann man gezielter und sicherer landen, wenn man sich etwas Akkukapazität dafür aufspart. Im REFLEX wird die Motorlaufzeit gezählt, nicht die Flugzeit mit abgeschaltetem Motor, also kann man die Dauer eines Thermikfluges beliebig ausdehnen! Beim Wurfstart genügt eine Geschwindigkeit von 6 m/s, aber 8 m/s sind sicherer.
Viel Spaß mit dem Thermik-Star im Reflex!
Hier ist das Installationsprogramm für den Thermik-Star Spezial in REFLEX zum herunterladen, und zwar sowohl die Version mit Elektroantrieb (E) als auch eine reine Seglerversion (G), jeweils auch mit modellspezifischer Kanalzuordnung (tx). Die Elektroversion gibt es auch mit neuen (leichteren) LiPo-Akkus (E new). Das Installationsprogramm enthält die Dateien mit der Modellgeometrie, den Physikparametern und dem Klang des Antriebs, eine kurze Beschreibung (Thermik-Star.pdf) sowie zwei Demoflüge.
Der Propeller, der das Aufklappen angenähert darstellt, ist in Form mehrerer Dateien (CAMcarbonXxx.mod) in einer ZIP-Datei auf der Download-Seite enthalten. Auch das Flügelprofil findet sich dort als Objekt für RMK (SD7037.mod).
Meine Kommentare zum REFLEX XTR² und weitere Modelle dafür sind auf einer eigenen Seite zu finden (siehe auch Menü links unter 'Simulatoren'). Auf der Download-Seite (siehe auch Menü links) wird noch mehr dazu angeboten, auch die Berechnungen der Parameter. Es gibt natürlich auch eigene Webseiten des Herstellers mit Informationen über den Modellflugsimulator REFLEX XTR².